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TKD die Vorgeschichte

Contents

PDF Mapping of Srilankan Diaspora 2001

Open Letter to Tamil Community, to all,

Offener Brief an Alle …

Inhaltsverzeichnis

    1. Problem

    2. orgeschichte

    3. Folgen der Unverantwortlichkeit

    4. Demokratische Lösung

    5. Indischer Erfolg

    6. Wir lernen?

    7. Gegenwart!

    8. Kultur

    9. Alles Gute!

Geschätzte Gemeinschaft im Ausland und in

Deutschland,

    1. Das Problem: Nie wieder Ungerechtigkeit!

       Worum geht es hier eigentlich? Eine ganze Gemeinde wie die Tamilische,

die im Kern gut zusammenhält, hat einen viel tieferen Einblick und kennt die

Antwort aus der Geschichte Sri Lankas! Zudem gehört sie zu den ältesten

indischen Kulturen. Während der Norden mit vielen anderen vermischt,

erobert und verändert wurde. Der überwiegende Teil der Tamilen in NRW,

hat eine ganz besondere geschichtliche Situation, die uns Demokraten

etwas lehren kann .

    2. Die Vorgeschichte

       In den 1820er-Jahren kamen mit dem Kaffeeanbau viele fleißige

tamilische Wanderarbeiter vor allem aus Indien nach Ceylon, dem heutigen

Sri Lanka. Insbesondere in den 1870er- und 1880er-Jahren geschah dies für

den Teeanbau. Bereits drei, vier oder sogar fünf Generationen dieser

Familien haben in Ceylon gelebt und gearbeitet! Und auf einmal verloren

schätzungsweise über 300.000 dieser Tamilen ihre Staatsbürgerschaft durch

den Ceylon Citizenship Act Nr. 18 von 1948! Die Situation verschlechterte

sich ein Jahr später, indem sich der tamilische Parlamentarier G. G.

Ponnambalam, Führer des All Ceylon Tamil Congress (ACTC), die

hauptsächlich Jaffna-Tamilen meist Angehörige der höheren Kasten im

Norden und Osten der Insel vertrat, sich der nationalen Regierungspartei

anschloss und Minister wurde. Weil er mehr die Interessen seiner

Wählergruppe vertrat und Minderheiteninteressen vernachlässigte,

insbesondere der Plantagenarbeitern, wurde das als Verrat empfunden.

       Die Art und Weise mit dem Umgang des Problems, zeigt anschaulich die

Anfälligkeit einer (jungen) Demokratie für die Missachtung von

Minderheiteninteressen, die zur Nachhaltigkeit , wie der Wahrung des

sozialen Friedens gehört. Diese Verantwortung sind geboten, um

beispielsweise Kriege und Kriegsverbrechen zu verhindern.

    • Sinti

      Beispielsweise In Nazi-Deutschland wurde fast die Hälfte der Sinti, ein

ehemals indisches Wandervolk, ermordet; sie galten als "Untermenschen".

Selbst nach dem Krieg in Westdeutschland, der BRD, war die offizielle

Haltung der Behörden und Gerichte lange Zeit, dass die Maßnahmen der

Nationalsozialisten gegen Sinti angeblich aus "kriminalpräventiven"

Gründen erfolgt seien und nicht aus rassistischen.

      Anfang des 15. Jahrhunderts wurden Arbeitskräfte in Nischenberufen

gebraucht (wie Kesselflicker, Scherenschleifer, Korbflechter,

Kleinschmiede,..), das war der sesshaften (späteren) deutschen Bevölkerung

sehr gelegen. Die Sinti-Musiker wurden sogar für ihre Virtuosität besonders

im 18. und 19 Jahrhundert geschätzt. Trotzdem war ihnen eine echte

Integration nie möglich, weil sie durchgehend stigmatisiert und

kriminalisiert wurden, unter anderem durch frühe Anschuldigungen, Spione

der Türken zu sein. Diese Vorurteile mündeten schließlich in rassistische

Verfolgung und Mord.

    3. Folgen der Unverantwortlichkeit

       Die (srilankische) Staatsangehörigkeit zur damaligen Zeit zu verlieren,

bedeutete den Verlust der Lebensgrundlage durch das Verbot von

Landbesitz. Es bedeutete auch, dass die eigenen Kinder keinen legalen

Anspruch auf einen Platz in den staatlichen Schulen oder Universitäten

hatten. Keine Hoffnung auf eine bessere Zukunft, kein Wahlrecht, keine

Möglichkeit der Veränderung! Es waren später über 800.000 Flüchtlinge und

100.000 Tote im Krieg – die indirekten Folgen. Das war eine systematische,

staatlich organisierte Zerstörung von Lebensgrundlagen und existenzieller

Sicherheit, extremes und langanhaltendes seelisches Leid. Hätte man 1948

nichts aus der Geschichte lernen können? Es gab im Nachbarland Indien

diese Erfahrung mit systematischer Benachteiligung bereits seit

Jahrhunderten, sogar seit Jahrtausenden! Das Kastensystem.

    4. Die demokratische Lösung

       Das indische Kastensystem hatte Menschen Jahrtausende derart

benachteiligt, dass viele versuchten, keinen Nachnamen zu tragen.

Deswegen haben viele Inder, u.a. Tamilen aus den unteren Kasten: zwei

Vornamen und keinen Nachnamen. Aufgrund erheblicher Benachteiligung

war es auch eine Lösung, zum Christentum zu wechseln, nur um dem

Kastensystem, das mit dem hinduistischen Glauben verbunden war, zu

entkommen. Deswegen finden sich viele “europäische christliche” Vornamen

in Sri Lanka (und Indien).

       Der erste indische Justizminister, Dr. Ambedkar, durfte in seinem

eigenen Ministerium nicht auf dem Teppich laufen, weil er aus einer

niederen Kaste stammte. Genau dieser Minister hat ein Quotensystem

eingeführt, das bis heute sicherstellt, dass Benachteiligte unterstützt

werden! Gandhi ging es nicht nur um Gesetze, sondern darum, wie

Menschen wirklich zueinander sind. Er unterstützte die unterste Kaste,

indem er sie als Kinder Gottes bezeichnete. Nicht nur seine Frau beschwerte

sich darüber, dass nun jeder selbst den Unrat aus der Latrine tragen

musste, statt dass es, wie üblich, (niedere) Bedienstete taten.

    5. Der indische Erfolg

       Heute ist sogar jemand aus der ursprünglich benachteiligten Kaste

Premierminister: Narendra Modi! Und aus seinem Kabinett hatte die

ehemalige Außenministerin Sushma Swaraj 2016 gesagt, dass Sinti und

Roma Kinder Indiens sind. Und sie stammte aus der höchsten indischen

Kaste der Brahmanen. So gesehen war es unverantwortlich von den

srilankischen Parlamentarier, die für den Act von 1948 zu stimmen, die eine

Verantwortung hatten. Mit der Staatenlosigkeit, das absehbare Leid zu

verhindern, aus überwältigenden Jahrtausenden alten indischen Geschichte

zu lernen. Diese Verantwortung hatte die regierende, überwiegend

singhalesische Mehrheit, der sich ein Jahr später durch Übertritt ein

tamilischer Parlamentarier anschloss, der selbst den etablierten, eher

höheren Kasten entstammte, versagt. Statt voneinander zu lernen, wurden

die negativen Konzepte der Vergangenheit übernommen und als

“bewährtes” Machtmissbrauchsmittel wiedereingesetzt. Um sich das heute

hierzulande in Deutschland vorzustellen: Das wäre so, als würde man das

Leid der DDR vergessen, trotz besseren Wissens um die Konsequenzen und

Verfehlungen, die alten Machtmitteln anwenden. Interessanterweise hatte

sogar das ferne Nazi-Deutschland von den indischen Machtmitteln gelernt.

Machtmissbrauch und Verdrängung lässt sich am besten am indischen

“Freiheitskämpfer” Subhas Chandra Bose und dem Reichsführer-SS

gleichzeitig Chef der Deutschen Polizei Heinrich Himmler zeigen.

       Die indische Bhagavad Gita, war damals unter den Nazis sogar sehr

beliebt, obwohl sie eigentlich von „Untermenschen“ geschaffen wurde. Doch

Heinrich Himmler war ein Fan, allerdings lag das rein im Machtinteresse. Es

war eine Schablone für den deutschen Kriegermythos für die eigene

menschenverachtende NS-Kriegspropaganda, weil auch hier die

Verantwortung des Kriegers für sein Handeln, seine spätere Reue,

ausgeblendet wurde. Radikalität in Verbindung mit der Ausblendung des

Kontextes, des Leids und der Folgen ist gefährlich. Das kann die Welt heute

deutlicher an einer solchen Politik in allen Details beobachten, samt der

systematischen Folgen, die am Ende keiner will – selbst nicht

rechtskonservative oder linke Wähler, weil nur eine kleine Gruppe an der

Spitze profitiert.

       In diesem Spannungsfeld wird der Widerspruch deutlich: Bose war

fasziniert von der deutschen Polizeistruktur (laut WDR-Doku Pakt mit dem

Teufel, 2008, ca. Minute 33) und suchte Unterstützung bei Himmler und

Hitler, obwohl gerade diese Machtapparate seine eigene Beziehung zu

seiner „arischen“ Partnerin in Wien bedrohten. Emilie war von ihm

schwanger und hätte durch die Präsenz der Gestapo in Wien tatsächlich in

Lebensgefahr geraten können. Beide hielten ihre Beziehung geheim. Dass

Bose unter besonderer Beobachtung des NS-Regimes stand und zugleich

ein politisches Interesse an seiner Unterstützung bestand, könnte erklären,

warum seine regelmäßigen Reisen zwischen Berlin und Wien den beiden

nicht zum Verhängnis wurden. Dennoch liegt das Paradox darin, dass er ein

Modell für Indiens Ordnung ausgerechnet dort suchte, wo er persönlich am

meisten Gefahr erfuhr – während es eine solche Lebensgefahr in einer

britischen Kolonie niemals gegeben hätte. Gemischte Ehen zwischen Indern

und weißen Briten waren zu seiner Zeit amtlich möglich und rechtlich

anerkannt, auch wenn sie gesellschaftlich nicht immer akzeptiert wurden.

Der Nationalsozialismus führte zur Vernichtung von rund 6 Millionen Juden

und etwa der Hälfte aller Sinti und Roma – ermordet allein aufgrund „nicht

arischem Blut“ –, denn Hitler sah Bose und die indische Kultur im Rahmen

seiner Ideologie als „Untermenschen“ an. Entsprechend verweigerte Hitler

Bose eine verbindliche Zusage zur Unabhängigkeit Indiens von

Großbritannien im Falle eines Sieges der Achsenmächte, wenn Deutschland

Indien “befreit” nach der Eroberung Russlands. Neben der persönlichen

Lebensgefahr für Bose und Emilie (und seiner Tochter), was wäre eine

unterschriebene Garantie von Hitler für die Unabhängigkeit Indiens Wert

gewesen? Hitler hatte 1939 dem Nichtangriffspakt mit Russland zugestimmt

mit dem Hitler-Stalin-Pakt, aber sich nicht daran gehalten, letztlich wegen

seiner Sicht auf die „slawischen Untermenschen“. Im Juni 1941 fing mit dem

Angriff auf Russland, der zweite Weltkrieg an.

       Hitler schrieb im “Mein Kampf”, dass er die slawischen Völker als

schwach ansah, die Inder waren nach seiner Sicht, so schwach, dass sie

nicht in der Lage wären ihr Land selbst zu verwalten. Also was wäre wohl

passiert, wenn Hitler über Russland Eroberung Indien “befreit” hätte, wäre

eine rhetorische Frage. Gandhi hatte dagegen offen gegen Hitler seine

Unmenschlichkeit und Boses Methoden kritisiert.

    6. Was können wir lernen?

       Ich halte fest: Der erste indische Justizminister hatte gelernt und

gehandelt. Die BRD hatte gelernt, vor allem mit Helmut Schmidt in Bezug

auf die Sinti. Es kann nicht sein, dass man, um selbst ein besseres Leben zu

haben, andere systematisch benachteiligt. Auch wenn es in der Demokratie

legal wäre. Am Ende will das keiner, und es ist eine Schande, zu der sich

keiner bekennen will, wie in der Vergangenheit der indischen und

deutschen!

    7. Die Gegenwart!

       Also liebe Migranten, Flüchtlinge, Deutsche und ALLE: Wäre es heute in

Ordnung, Menschen systematisch zu benachteiligen, indem man die

Aufgabe auf verschiedene Gruppen verteilt und man dann über lange Zeit

das Leid hinauszögert? Aus "kriminalpräventiven" Gründen? Sollte man

sogar Kinder für eine glorreiche Idee engagieren, indem man sie für die

Militarisierung der Sozialwissenschaften einsetzt mit „soften“ Methoden? So

wie es keine Kindersoldaten geben sollte!? Im Grunde geht es um die

grundlegende Frage: Andere systematisch zu benachteiligen? Ich frage nicht

alle Tamilen, sondern alle Menschen: Es wird Zeit, angesichts der schweren,

möglicherweise massiven Folgen auch für Unwissende, sich auszutauschen.

Ich denke, es ist im Sinne aller Demokraten, gleich welcher Gruppe, sich

jetzt gegenseitig zu informieren! Bitte betreibt Whistleblowing, bevor es

jemand anders tut und euch dann vorwirft, es NICHT getan zu haben, nichts

gewusst zu haben, sodass ihr euch schämen müsst, dass andere schlecht

über eure Kultur reden! Aber Scham ist nur das kleinere Problem, wenn

Benachteiligungen, Repression oder gar Strafen oder Konsequenzen in

unterschiedlicher Form wiederkehren! Denkt an die Vergangenheit!.

    8. Kultur Rettet eure Kultur!

       Helft euch selbst und anderen Menschen. Wäre es nicht schön, auf einer

moralisch höheren Ebene zu stehen? So konnte Indien sich von den Briten

befreien, vereinfacht gesagt, bzw die Briten willigten Indien die

Unabhängigkeit, weil den Briten ihre Identität mit der Kultur wichtig war,

denn sie kämpften mit gegen Nazideutschland, obwohl Hitler den Pakt

suchte.

    9. Alles Gute!

       Setzt euch für das ein, was die meisten Menschen wirklich wollen. Wie

ich es unter dem Begriff „True Emergence“ zusammengefasst habe: Ein

Ergebnis der technischen Angleichung allen Wissens und der Tendenz der

Menschheit. Ich werde demnächst TE und TEC (True Emergence Concepts)

von andere unabhängige Entwickler mit Social Responsibility vorstellen. Also

weniger Theorie!

So long: Helft mit Whistleblowing! Fragt ruhig eure Priester, Gurus, Juristen.

Es geht darum, die korrupten Strukturen aufzudenk, NICHT die

demokratischen Strukturen abzuschaffen!

Für Deutschland, das Beste aller Kulturen, für eine bessere Welt für alle,

einer funktionierenden Demokratie.

Ich wünsche euch alles Gute!

Srilankan Diaspora

in Germany 15min

Site Version 1.5.1-6-doc

BAMF Funded Report on Srilankan Diaspora  in Germany
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TKD die Vorgeschichte

Contents

PDF Mapping of Srilankan Diaspora 2001

Open Letter to Tamil Community, to all,

Offener Brief an Alle …

Inhaltsverzeichnis

    1. Problem

    2. orgeschichte

    3. Folgen der Unverantwortlichkeit

    4. Demokratische Lösung

    5. Indischer Erfolg

    6. Wir lernen?

    7. Gegenwart!

    8. Kultur

    9. Alles Gute!

Geschätzte Gemeinschaft im Ausland und in

Deutschland,

    1. Das Problem: Nie wieder Ungerechtigkeit!

       Worum geht es hier eigentlich? Eine ganze Gemeinde wie die Tamilische,

die im Kern gut zusammenhält, hat einen viel tieferen Einblick und kennt die

Antwort aus der Geschichte Sri Lankas! Zudem gehört sie zu den ältesten

indischen Kulturen. Während der Norden mit vielen anderen vermischt,

erobert und verändert wurde. Der überwiegende Teil der Tamilen in NRW,

hat eine ganz besondere geschichtliche Situation, die uns Demokraten

etwas lehren kann .

    2. Die Vorgeschichte

       In den 1820er-Jahren kamen mit dem Kaffeeanbau viele fleißige

tamilische Wanderarbeiter vor allem aus Indien nach Ceylon, dem heutigen

Sri Lanka. Insbesondere in den 1870er- und 1880er-Jahren geschah dies für

den Teeanbau. Bereits drei, vier oder sogar fünf Generationen dieser

Familien haben in Ceylon gelebt und gearbeitet! Und auf einmal verloren

schätzungsweise über 300.000 dieser Tamilen ihre Staatsbürgerschaft durch

den Ceylon Citizenship Act Nr. 18 von 1948! Die Situation verschlechterte

sich ein Jahr später, indem sich der tamilische Parlamentarier G. G.

Ponnambalam, Führer des All Ceylon Tamil Congress (ACTC), die

hauptsächlich Jaffna-Tamilen meist Angehörige der höheren Kasten im

Norden und Osten der Insel vertrat, sich der nationalen Regierungspartei

anschloss und Minister wurde. Weil er mehr die Interessen seiner

Wählergruppe vertrat und Minderheiteninteressen vernachlässigte,

insbesondere der Plantagenarbeitern, wurde das als Verrat empfunden.

       Die Art und Weise mit dem Umgang des Problems, zeigt anschaulich die

Anfälligkeit einer (jungen) Demokratie für die Missachtung von

Minderheiteninteressen, die zur Nachhaltigkeit , wie der Wahrung des

sozialen Friedens gehört. Diese Verantwortung sind geboten, um

beispielsweise Kriege und Kriegsverbrechen zu verhindern.

    • Sinti

      Beispielsweise In Nazi-Deutschland wurde fast die Hälfte der Sinti, ein

ehemals indisches Wandervolk, ermordet; sie galten als "Untermenschen".

Selbst nach dem Krieg in Westdeutschland, der BRD, war die offizielle

Haltung der Behörden und Gerichte lange Zeit, dass die Maßnahmen der

Nationalsozialisten gegen Sinti angeblich aus "kriminalpräventiven"

Gründen erfolgt seien und nicht aus rassistischen.

      Anfang des 15. Jahrhunderts wurden Arbeitskräfte in Nischenberufen

gebraucht (wie Kesselflicker, Scherenschleifer, Korbflechter,

Kleinschmiede,..), das war der sesshaften (späteren) deutschen Bevölkerung

sehr gelegen. Die Sinti-Musiker wurden sogar für ihre Virtuosität besonders

im 18. und 19 Jahrhundert geschätzt. Trotzdem war ihnen eine echte

Integration nie möglich, weil sie durchgehend stigmatisiert und

kriminalisiert wurden, unter anderem durch frühe Anschuldigungen, Spione

der Türken zu sein. Diese Vorurteile mündeten schließlich in rassistische

Verfolgung und Mord.

    3. Folgen der Unverantwortlichkeit

       Die (srilankische) Staatsangehörigkeit zur damaligen Zeit zu verlieren,

bedeutete den Verlust der Lebensgrundlage durch das Verbot von

Landbesitz. Es bedeutete auch, dass die eigenen Kinder keinen legalen

Anspruch auf einen Platz in den staatlichen Schulen oder Universitäten

hatten. Keine Hoffnung auf eine bessere Zukunft, kein Wahlrecht, keine

Möglichkeit der Veränderung! Es waren später über 800.000 Flüchtlinge und

100.000 Tote im Krieg – die indirekten Folgen. Das war eine systematische,

staatlich organisierte Zerstörung von Lebensgrundlagen und existenzieller

Sicherheit, extremes und langanhaltendes seelisches Leid. Hätte man 1948

nichts aus der Geschichte lernen können? Es gab im Nachbarland Indien

diese Erfahrung mit systematischer Benachteiligung bereits seit

Jahrhunderten, sogar seit Jahrtausenden! Das Kastensystem.

    4. Die demokratische Lösung

       Das indische Kastensystem hatte Menschen Jahrtausende derart

benachteiligt, dass viele versuchten, keinen Nachnamen zu tragen.

Deswegen haben viele Inder, u.a. Tamilen aus den unteren Kasten: zwei

Vornamen und keinen Nachnamen. Aufgrund erheblicher Benachteiligung

war es auch eine Lösung, zum Christentum zu wechseln, nur um dem

Kastensystem, das mit dem hinduistischen Glauben verbunden war, zu

entkommen. Deswegen finden sich viele “europäische christliche” Vornamen

in Sri Lanka (und Indien).

       Der erste indische Justizminister, Dr. Ambedkar, durfte in seinem

eigenen Ministerium nicht auf dem Teppich laufen, weil er aus einer

niederen Kaste stammte. Genau dieser Minister hat ein Quotensystem

eingeführt, das bis heute sicherstellt, dass Benachteiligte unterstützt

werden! Gandhi ging es nicht nur um Gesetze, sondern darum, wie

Menschen wirklich zueinander sind. Er unterstützte die unterste Kaste,

indem er sie als Kinder Gottes bezeichnete. Nicht nur seine Frau beschwerte

sich darüber, dass nun jeder selbst den Unrat aus der Latrine tragen

musste, statt dass es, wie üblich, (niedere) Bedienstete taten.

    5. Der indische Erfolg

       Heute ist sogar jemand aus der ursprünglich benachteiligten Kaste

Premierminister: Narendra Modi! Und aus seinem Kabinett hatte die

ehemalige Außenministerin Sushma Swaraj 2016 gesagt, dass Sinti und

Roma Kinder Indiens sind. Und sie stammte aus der höchsten indischen

Kaste der Brahmanen. So gesehen war es unverantwortlich von den

srilankischen Parlamentarier, die für den Act von 1948 zu stimmen, die eine

Verantwortung hatten. Mit der Staatenlosigkeit, das absehbare Leid zu

verhindern, aus überwältigenden Jahrtausenden alten indischen Geschichte

zu lernen. Diese Verantwortung hatte die regierende, überwiegend

singhalesische Mehrheit, der sich ein Jahr später durch Übertritt ein

tamilischer Parlamentarier anschloss, der selbst den etablierten, eher

höheren Kasten entstammte, versagt. Statt voneinander zu lernen, wurden

die negativen Konzepte der Vergangenheit übernommen und als

“bewährtes” Machtmissbrauchsmittel wiedereingesetzt. Um sich das heute

hierzulande in Deutschland vorzustellen: Das wäre so, als würde man das

Leid der DDR vergessen, trotz besseren Wissens um die Konsequenzen und

Verfehlungen, die alten Machtmitteln anwenden. Interessanterweise hatte

sogar das ferne Nazi-Deutschland von den indischen Machtmitteln gelernt.

Machtmissbrauch und Verdrängung lässt sich am besten am indischen

“Freiheitskämpfer” Subhas Chandra Bose und dem Reichsführer-SS

gleichzeitig Chef der Deutschen Polizei Heinrich Himmler zeigen.

       Die indische Bhagavad Gita, war damals unter den Nazis sogar sehr

beliebt, obwohl sie eigentlich von „Untermenschen“ geschaffen wurde. Doch

Heinrich Himmler war ein Fan, allerdings lag das rein im Machtinteresse. Es

war eine Schablone für den deutschen Kriegermythos für die eigene

menschenverachtende NS-Kriegspropaganda, weil auch hier die

Verantwortung des Kriegers für sein Handeln, seine spätere Reue,

ausgeblendet wurde. Radikalität in Verbindung mit der Ausblendung des

Kontextes, des Leids und der Folgen ist gefährlich. Das kann die Welt heute

deutlicher an einer solchen Politik in allen Details beobachten, samt der

systematischen Folgen, die am Ende keiner will – selbst nicht

rechtskonservative oder linke Wähler, weil nur eine kleine Gruppe an der

Spitze profitiert.

       In diesem Spannungsfeld wird der Widerspruch deutlich: Bose war

fasziniert von der deutschen Polizeistruktur (laut WDR-Doku Pakt mit dem

Teufel, 2008, ca. Minute 33) und suchte Unterstützung bei Himmler und

Hitler, obwohl gerade diese Machtapparate seine eigene Beziehung zu

seiner „arischen“ Partnerin in Wien bedrohten. Emilie war von ihm

schwanger und hätte durch die Präsenz der Gestapo in Wien tatsächlich in

Lebensgefahr geraten können. Beide hielten ihre Beziehung geheim. Dass

Bose unter besonderer Beobachtung des NS-Regimes stand und zugleich

ein politisches Interesse an seiner Unterstützung bestand, könnte erklären,

warum seine regelmäßigen Reisen zwischen Berlin und Wien den beiden

nicht zum Verhängnis wurden. Dennoch liegt das Paradox darin, dass er ein

Modell für Indiens Ordnung ausgerechnet dort suchte, wo er persönlich am

meisten Gefahr erfuhr – während es eine solche Lebensgefahr in einer

britischen Kolonie niemals gegeben hätte. Gemischte Ehen zwischen Indern

und weißen Briten waren zu seiner Zeit amtlich möglich und rechtlich

anerkannt, auch wenn sie gesellschaftlich nicht immer akzeptiert wurden.

Der Nationalsozialismus führte zur Vernichtung von rund 6 Millionen Juden

und etwa der Hälfte aller Sinti und Roma – ermordet allein aufgrund „nicht

arischem Blut“ –, denn Hitler sah Bose und die indische Kultur im Rahmen

seiner Ideologie als „Untermenschen“ an. Entsprechend verweigerte Hitler

Bose eine verbindliche Zusage zur Unabhängigkeit Indiens von

Großbritannien im Falle eines Sieges der Achsenmächte, wenn Deutschland

Indien “befreit” nach der Eroberung Russlands. Neben der persönlichen

Lebensgefahr für Bose und Emilie (und seiner Tochter), was wäre eine

unterschriebene Garantie von Hitler für die Unabhängigkeit Indiens Wert

gewesen? Hitler hatte 1939 dem Nichtangriffspakt mit Russland zugestimmt

mit dem Hitler-Stalin-Pakt, aber sich nicht daran gehalten, letztlich wegen

seiner Sicht auf die „slawischen Untermenschen“. Im Juni 1941 fing mit dem

Angriff auf Russland, der zweite Weltkrieg an.

       Hitler schrieb im “Mein Kampf”, dass er die slawischen Völker als

schwach ansah, die Inder waren nach seiner Sicht, so schwach, dass sie

nicht in der Lage wären ihr Land selbst zu verwalten. Also was wäre wohl

passiert, wenn Hitler über Russland Eroberung Indien “befreit” hätte, wäre

eine rhetorische Frage. Gandhi hatte dagegen offen gegen Hitler seine

Unmenschlichkeit und Boses Methoden kritisiert.

    6. Was können wir lernen?

       Ich halte fest: Der erste indische Justizminister hatte gelernt und

gehandelt. Die BRD hatte gelernt, vor allem mit Helmut Schmidt in Bezug

auf die Sinti. Es kann nicht sein, dass man, um selbst ein besseres Leben zu

haben, andere systematisch benachteiligt. Auch wenn es in der Demokratie

legal wäre. Am Ende will das keiner, und es ist eine Schande, zu der sich

keiner bekennen will, wie in der Vergangenheit der indischen und

deutschen!

    7. Die Gegenwart!

       Also liebe Migranten, Flüchtlinge, Deutsche und ALLE: Wäre es heute in

Ordnung, Menschen systematisch zu benachteiligen, indem man die

Aufgabe auf verschiedene Gruppen verteilt und man dann über lange Zeit

das Leid hinauszögert? Aus "kriminalpräventiven" Gründen? Sollte man

sogar Kinder für eine glorreiche Idee engagieren, indem man sie für die

Militarisierung der Sozialwissenschaften einsetzt mit „soften“ Methoden? So

wie es keine Kindersoldaten geben sollte!? Im Grunde geht es um die

grundlegende Frage: Andere systematisch zu benachteiligen? Ich frage nicht

alle Tamilen, sondern alle Menschen: Es wird Zeit, angesichts der schweren,

möglicherweise massiven Folgen auch für Unwissende, sich auszutauschen.

Ich denke, es ist im Sinne aller Demokraten, gleich welcher Gruppe, sich

jetzt gegenseitig zu informieren! Bitte betreibt Whistleblowing, bevor es

jemand anders tut und euch dann vorwirft, es NICHT getan zu haben, nichts

gewusst zu haben, sodass ihr euch schämen müsst, dass andere schlecht

über eure Kultur reden! Aber Scham ist nur das kleinere Problem, wenn

Benachteiligungen, Repression oder gar Strafen oder Konsequenzen in

unterschiedlicher Form wiederkehren! Denkt an die Vergangenheit!.

    8. Kultur Rettet eure Kultur!

       Helft euch selbst und anderen Menschen. Wäre es nicht schön, auf einer

moralisch höheren Ebene zu stehen? So konnte Indien sich von den Briten

befreien, vereinfacht gesagt, bzw die Briten willigten Indien die

Unabhängigkeit, weil den Briten ihre Identität mit der Kultur wichtig war,

denn sie kämpften mit gegen Nazideutschland, obwohl Hitler den Pakt

suchte.

    9. Alles Gute!

       Setzt euch für das ein, was die meisten Menschen wirklich wollen. Wie

ich es unter dem Begriff „True Emergence“ zusammengefasst habe: Ein

Ergebnis der technischen Angleichung allen Wissens und der Tendenz der

Menschheit. Ich werde demnächst TE und TEC (True Emergence Concepts)

von andere unabhängige Entwickler mit Social Responsibility vorstellen. Also

weniger Theorie!

So long: Helft mit Whistleblowing! Fragt ruhig eure Priester, Gurus, Juristen.

Es geht darum, die korrupten Strukturen aufzudenk, NICHT die

demokratischen Strukturen abzuschaffen!

Für Deutschland, das Beste aller Kulturen, für eine bessere Welt für alle,

einer funktionierenden Demokratie.

Ich wünsche euch alles Gute!

Srilankan Diaspora

in Germany 15min